Stadtbücherei Hofheim

3. Preis beim Wettbewerb „Stadtbücherei und Archiv in Hofheim“, subsolar für & mit ksg
Projektteam: S. Hebert, L. Heilmann, M. Lohmann
Beratung Konstruktion: A. Heilig (Schüßler Plan Berlin), Energiekonzept: J. Hanisch (jh-ingenieure)

Das Baugrundstück liegt mitten in einem Gebiet, das durch heterogene Typologien und unterschiedlichen „Körnungen“ der städtischen Textur geprägt ist: auf der einen Seite befindet sich die Altstadt mit ihren kleinteiligen und unregelmässigen Gebäudetypologien, auf der anderen das Chinon-Center und andere großmaßstäbliche Strukturen.

Durch die Platzierung eines einzelnen Baukörpers werden vier unterschiedliche Stadträume definiert: der Haupteingang der neuen Bücherei liegt am Kellereiplatz (1), nach Westen schliesst sich der neue Bücherei-Garten an (2), im Norden entsteht ein gefasster, baumbestandener Stadtplatz an der Pfarrgasse (3), und im Südosten, gegenüber dem langgestreckten Volumen des Chinon-Centers, wird der Straßenraum der Elisabethenstraße als urbaner Ort gefasst (4).

Die Form dieses Baukörpers wird aus der Verschmelzung der am Ort existierenden, Alt- und Neustädtischen Typologien entwickelt. Auch in der Materialität der Fassade finden sich zwei verschiedene Maßstäblichkeiten: Von Weitem erscheint die Hülle aus Klinkern massiv und geschlossen, von Nahem wird deren Perforation sichtbar.
Die wichtigsten funktionalen Bestandteile (Eingang, verschiedene Nutzungsbereiche) sind durch Ein- und Unterschnitte sowie über flächige Verglasungen im Straßenraum ablesbar.

Betritt man das Gebäude vom Kellereiplatz, gelangt man in das zweigeschossige, von oben grosszügig belichtete Foyer, in dem sich auch der Ausleihtresen befindet.
Von hier aus erreicht man  nicht nur die öffentlich zugänglichen bereiche der Bibliothek, sondern auch das Archiv im Untergeschoss (Zugang separat möglich).

Im Erdgeschoss befinden sich die bereiche Belletristik, Sachbuch und AV-Medien, im Obergeschoss der Kinder- und Jugendbereich sowie die Verwaltung, und im Keller ist das Archiv untergebracht, dessen Aufenthaltsräume zum „Büchereigarten“ hin orientiert und dadurch ausreichend belichtet sind.

Jeder Nutzungsbereich besitzt eigene räumliche Qualitäten, die im Obergeschoss vor allem durch die Raumhöhe, im Erdgeschoss durch die verschiedenen Belichtungssituationen entstehen: So gibt es introvertierte und extrovertierte, sehr helle und eher zurückgezogene, großzügig freigehaltene und differenziert durch Einbauten strukturierte Bereiche.


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